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EGUISHEIM – ZWÖLF JAHRHUNDERTE GESCHICHTE
Etwa 5 km südwestlich von Colmar, von einem breiten Rebengürtel umrändert, am Fusse des “Schlossbergs”, liegt Eguisheim, das zu den ältesten Städtchen im Elsaß gehört. Auf seinem Bann haben 1865 Grabungen aus der Vorgeschichte die ersten Spuren von Menschen, die dem Volkstamm der “Cro-Magnons” gehören, zu Tage gebracht. Diesem “Homo Egisheimiensis”, der im Museum von Colmar zu sehen ist, folgten andere Volksstämme, welche die Fortschritte ihrer Zivilisation mitbrachten, wie es die vielen Gräber, die sich auf dem Bann von Eguisheim befinden, bezeugen. Nach den Römern, die ein Lager am Eingang der dreitzeitigen Stadt anlegten, nahmen die Franken, Sieger über die Alemannen, das Land an sich. In der Mitte des schmucken Städtchens erhebt sich die Burg, die sich auf dem Standort einer ersten, wahrscheinlich aus Holtz gebauten Festung erhebt, welche um 720 durch den Grafen Eberhard, Enkel des Adalrichs, Elsassischer Landgraf, gegründet wurde. Die Nachkommen von Adalrich stehen im Familienverhältnis mit allen Herrscherhäusern Frankreichs und Deutschlands.
Im “Castrum Egenesheim”, das 1049 in der Bulle der goldene Rose erwähnt wird, wurde 1002 Bruno, unter dem Namen von Heiligen Leo dem Neunten berühmt geworden, der vielgereiste Papst, Kirchenreformator, Verfechter des Gottesfriedens geboren (1049-1054). Sein Vater Hugo der vierte war Graf des Nordgaus (Unterelsab); seine Mutter Heiwilge war die Erbin von Ludwig von Dagsburg (Dabo), die von den Grafen von Roucy-Reims, feinste Blüte des französischen Adels, abstammte. Hugo der Vierte bestimmte die Burg von Eguisheim als seinen Stiz und seine Nachkommen bezeichnen sich als Grafen von Eguisheim und Dabo. Die meist bekannten Personen unter Ihnen sind Hugo der Scheste (1089), Verfechter des Papstes im Investiturkampf und Albert der Zweite, unter dem Beinamen Falke von Dagsburg (1211) bezeichnet, Anhänger von Otto dem Vierten gegen die Hohenstaufen, im Jahr 1198.
Nach dem Tod der Gräfin Gertrude im Jahr 1225 wird die Erbschaft von den Grafen von Pfird, nahen Verwandte gefordert, wird jedoch vom Bischof von Straßurg, ebenfalls Verwandter aufgenommen. 1251 wird Eguisheim dem “Obermundat” von Rouffach einverleibt und der bischöflische Schultheiß hat seinen Sitz bis 1752 in der Burg Eguisheim. Die umliegenden Siedlungen werden aufgegeben. Die Gutshöfe, die den Adligen, dem Bistum oder den vielen Abteien gehörten, scharten sich um die gräfliche Burg, hinter der inneren Wehrmauern. Die äussere Wehrmauer schützt die Liegenschaften des Volkes. Die Tore der geschanzten Stadt werden in einer Schrift von 1257 erwähnt. 1298 widersetzt sich die Stadt gegen die Belagerung von Kaiser Adolf von Nassau, sie wird jedoch um 1370/1380 durch die “Engländer” geplündert und 1444 durch die “Armagnaken”, die von Thronfolger dem späteren Ludwig dem Elfeten geführt wurden, verwüstet. Eguisheim und seine Bevölkerung erleiden alle Plagen, unter denen die Pest nicht die Geringste ist. In den Jahren 1557 und 1563 lässt der Bischof zwei Brunnen anlegen. Zur zeit der Revolution wird die Burg als Nationalgut veräussert; der Bergfried verschwindet. Von 1790 bis 1802 ist Eguisheim Kreisstadt. Im 19ten Jahrhundert werden die vier Stadttore abgeschliffen; die romanische Kirche wird durch ein neues Kirchenschiff 1807/1810 ersetzt; zum Glück ist der alte Glockenturm mit seinem Giebelfed aus dem 13ten Jahrhundert erhalten geblieben. Zwei neue Brunnen (1845 und 1841) schmücken die Plätze der Stadt, die vom technischen und beruflichen Fortschritt vorteilhaft berührt wird. Opfer der deutschen Eingliederung 1871 und 1940 hatte Eguisheim unter den letzten Kriegen wenig zu leiden und bietet somit dem Besucher sein ursprüngliches Aussehen.